Effektives Umtopfen: Tipps für erfolgreiches Umtopfen

Mrs.X mit Brille und Tablett in der Hand

Das Umtopfen ist ein wesentlicher Schritt im Homegrowing, der oft den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Ertrag ausmacht. Wenn deine Pflanzen beginnen, die Grenzen ihres aktuellen Topfes zu sprengen, ist es Zeit, ihnen mehr Raum für Wachstum zu bieten. Ein richtiges Umtopfen fördert gesunde Wurzeln, optimiert die Nährstoffaufnahme und sorgt für robustere Pflanzen. In diesem Beitrag erklären wir dir, wann und wie du deine Pflanzen richtig umtopfst, damit sie weiterhin prächtig gedeihen.

WARUM SOLLTE ICH MEINE PFLANZEN UMTOPFEN?
Grafik von einem Saemling und einem großen Blumentopf

Es gibt mehrere Gründe, warum eine Pflanze umgetopft werden sollte: Wenn die Wurzeln den Topf vollständig ausfüllen (Wurzelbindung), wenn die Pflanze langsamer wächst oder Anzeichen von Stress zeigt (z.B. gelbe Blätter), oder wenn die Erde ihre Nährstoffe verloren hat und das Wurzelsystem nicht mehr optimal versorgt wird. Auch das Verhindern von Stress oder Staunässe oder das Verhindern von Ringwurzeln ist ein wichtiger Grund für das Umtopfen.

Pflanzen reagieren auf ihre Umwelt und passen ihr Wachstum an, was als „pflanzliche Sensibilität“ bezeichnet wird. In größeren Töpfen investieren sie anfangs stärker in das Wurzelwachstum, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen, bevor sie ihr oberirdisches Wachstum in Form von Blättern und Trieben priorisieren. 

Dirks Tipp Beim Umtopfen kannst du nachschauen, ob die Wurzeln der Pflanze hell und nicht dunkel verfärbt sind, oder ob genug gewässert wurde und damit, ob alles in Ordnung ist im Substrat deiner Pflanzen.

WAS GIBT ES BEIM UMTOPFEN ZU BEACHTEN?

Eine Grafik von einer aufgehenden Sonne und eine kleine Pflanze

Beim Umtopfen solltest du folgende Punkte beachten: Wähle einen Topf, der 2–5 cm größer im Durchmesser ist als der vorherige, um Staunässe zu vermeiden. Solltest du keinen Stoff, sondern Plastiktöpfe benutzen, dann achte auf ausreichend Drainagelöcher. Wähle ein gut durchlüftetes, nährstoffreiches Substrat und entferne vorsichtig die alte Erde vom Wurzelsystem, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Gieße die Pflanze nach dem Umtopfen gründlich, aber nicht zu viel, um Staunässe zu vermeiden. Schütze die Pflanze in den ersten Tagen vor direkter Sonneneinstrahlung und beobachte sie auf Anzeichen von Stress.

Dirks Tipp Es ist hilfreich, das neue Substrat vor dem Einsetzen der Pflanze ein wenig mit einer Sprühflasche anzufeuchten oder auch etwas Wasser dazu zu geben und das Substrat ordentlich durchzurühren. So kannst du sicher sein, dass sich nicht gleich zu Beginn trockene Stellen im Substrat bilden und das Risiko von Staunässe ist erstmal geringer.

Ein frühzeitiges Umtopfen fördert das Wachstum und gibt den Wurzeln mehr Raum, während ein zu spätes Umtopfen (bspw. wenn die Pflanze schon blüht) die Pflanze belasten könnte. Es ist wichtig, den Zeitpunkt sorgfältig zu wählen, um der Pflanze den bestmöglichen Start in die nächste Wachstumsphase zu ermöglichen und ihr Stress zu ersparen. 

Dirks Tipp Autoflower-Pflanzen sollten gleich zu Beginn in ihr endgültiges Gefäß gepflanzt werden. Diese Pflanzen gehen sehr schnell automatisch d.h. ohne Lichtreduktion in die Blüte. Der ausgelöste Stress, durch das Handling im Umtopfen, würde bei Autoflower-Pflanzen in die Blütephase hineinreichen und womöglich schlechter von der Pflanze verarbeitet werden als von Photoperiodischen Pflanzen.

WIE OFT SOLLTE ICH UMTOPFEN?

Grafik von drei unterschiedlich großen BlumentoepfenIm Homegrowing wird in der Regel 1-2 Mal während des Wachstumszyklus umgetopft. Zu Beginn wird die Pflanze nach der Keimung in einen kleinen Topf (ca. 0,5–1 Liter) gesetzt. Nach etwa 2-3 Wochen, wenn das Wurzelsystem ausgewachsen ist, wird die Pflanze in einen größeren Topf (5-10 Liter) umgepflanzt. Ein weiteres Umtopfen vor Beginn der Blüte in den endgültigen Topf (z.B. 20 Liter) stellt sicher, dass das Wurzelsystem während der Blüte ausreichend Raum hat.

Dirks Tipp Ob du zweimal umtopfst oder nur einmal – das hängt von deiner Anbaumethode und den Bedürfnissen deiner Pflanze ab. In der Regel ist das zweimalige Umtopfen (kleiner Topf → mittelgroßer Topf → Endtopf) eine gängige Praxis, um eine gesunde Pflanze mit starkem Wurzelsystem zu fördern, ohne sie zu sehr zu stressen.

WANN IST DER RICHTIGE ZEITPUNKT ZUM UMTOPFEN?

Eine Grafik von drei unterschiedlich stark durchwurzelten Blumentoepfen

Der ideale Zeitpunkt liegt in der vegetativen Phase, vorzugsweise bevor die Pflanze in die Blüte geht. Im ersten Umtopfen nach der Keimung ist der ideale Zeitpunkt in der Regel etwa 10–14 Tage nach dem Keimen oder wenn die Pflanze mdst. drei Nodien entwickelt hat. Dies ist eine gängige Praxis im Homegrowing und ermöglicht es, die Pflanze in einen größeren Topf zu setzen, während das Wurzelsystem noch relativ klein und zart ist. 

Dirks Tipp Zum Umtopfen empfiehlt es sich, eine Wanne von ca. 50 Litern zu besorgen, in der du ausreichend Platz hast, um das Substrat vor dem Umtopfen etwas zu befeuchten und die neuen Töpfe zu befüllen. Damit bist du im handling deiner Pflanzen auf der sicheren Seite und kannst deine Pflanzen bequem umtopfen, ohne dass feuchtes Substrat danebengeht.

Die Wahl des richtigen Topfes

Eine Grafik von unterschiedlichen BlumentoepfenBeim Umtopfen ist die Größe des neuen Topfes entscheidend. Wähle einen Topf, der etwa 2–5 cm größer im Durchmesser ist als der vorherige, um genügend Platz für das Wurzelsystem zu bieten, ohne dass die Pflanze in einem zu großen Topf „verloren“ geht. 

Ein zu großer Topf kann nämlich zu Staunässe führen, da die Erde länger feucht bleibt, bevor die Wurzeln sie durchdringen, was das Risiko von Wurzelfäule erhöht. Andererseits kann ein zu kleiner Topf das Wurzelwachstum einschränken und das allgemeine Pflanzenwachstum verlangsamen. 

Lies hier weiter zum Thema Ringwurzeln

Dirks Tipp Im Laufe der Zeit ist es möglich, dass bspw. der pH-Wert des Bodens schwankt, oder die Verfügbarkeit der Nährstoffe sich verändert. Das Umtopfen gibt dir die Möglichkeit, die Pflanzen in ein Substrat mit dem optimalen pH-Wert und einer frischen Nährstoffquelle zu setzen und sorgt für ausreichend Platz und Luft für das Wachstum neuer Wurzeln.

Vorsicht beim Wurzelsystem

Eine Grafik vom Inneren eines Blumentopfes mit Wurzeln darinBeim Umtopfen ist es wichtig, die Wurzeln möglichst wenig zu beschädigen. Vermeide es, an den Wurzeln zu ziehen oder sie stark zu zerreißen, da zu viel Stress zu Wachstumsstörungen führen kann. Um die Wurzeln zu schonen, solltest du die alte Erde rund um das Wurzelsystem vorsichtig entfernen, ohne die Wurzeln zu verletzen. 

Dirks Tipp Bei einem stark verwurzelten Ballen kannst du die Erde behutsam mit den Händen oder einer kleinen Gabel lösen, um den Wurzeln genügend Raum zu geben, sich weiter auszubreiten, ohne sie unnötig zu belasten.

Gießen nach dem Umtopfen

Eine Grafik von einer Gießkanne und WurzelnNach dem Umtopfen ist es wichtig, die Pflanze gut zu gießen, um die Erde zu setzen und sicherzustellen, dass die Wurzeln direkten Kontakt mit dem frischen Substrat haben. Achte jedoch darauf, nicht zu viel zu gießen, um Staunässe zu vermeiden. Übermäßiges Gießen direkt nach dem Umtopfen kann dazu führen, dass sich das Substrat zu fest setzt, wodurch die Wurzeln Schwierigkeiten haben, ausreichend Luft zu bekommen, was das Wachstum negativ beeinflussen kann.

Dirks Tipp Das neue Substrat für deine Pflanzen sollte vor dem Umtopfen mit Wasser angefeuchtet werden. Der Feuchtigkeitsgehalt von Substraten kann unterschiedlich sein, je nachdem, wie das Substrat gelagert wurde. Daher ist es ratsam, vor dem Umtopfen das Substrat einmal durchzufeuchten.

Lies hier weiter zum Thema Gießen

LÖST DAS UMTOPFEN STRESS IN DEN PFLANZEN AUS?

Eine Grafik von einem Topf und Wurzeln und einem Schriftbalken, mit dem Inhalt "Stress"Ja, das Umtopfen kann tatsächlich Stress in den Pflanzen auslösen, aber dieser Stress ist normalerweise vorübergehend und die Pflanze erholt sich in der Regel schnell, wenn die richtigen Bedingungen gegeben sind. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die beeinflussen, wie stark das Umtopfen als Stressfaktor wahrgenommen wird:

Schutz vor Stress nach dem Umtopfen
Nach dem Umtopfen ist es wichtig, die frisch umgetopfte Pflanze in den ersten Tagen vor direkter Sonneneinstrahlung oder starkem Licht zu schützen, um den Stress zu minimieren. Eine Schattierung oder das Herunterdimmen deiner Lampe kann helfen, die Pflanze vor Überbelastung zu bewahren. 

Grafik von einer Hand die an einem Regler drehtZusätzlich kann es sinnvoll sein, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um die Pflanze in den ersten Tagen zu unterstützen, besonders wenn sie Anzeichen von Stress zeigt. Eine höhere Luftfeuchtigkeit fördert die Erholung und hilft der Pflanze, sich schneller an das neue Umfeld anzupassen.

Beobachtung nach dem Umtopfen

Eine Grafik von einer Lupe und einer kleinen Pflanze
Nach dem Umtopfen ist es wichtig, die Pflanze genau zu beobachten und auf Anzeichen von Stress zu achten, wie gelbe oder hängende Blätter. Diese können auf Probleme mit der Bewässerung oder den Wurzeln hinweisen. 

Es ist normal, dass die Pflanze in den ersten Tagen langsamer wächst oder vielleicht sogar etwas herunterhängt, da sie sich an das neue Substrat anpasst. Gib der Pflanze etwas Zeit, um sich zu erholen. Sobald sie sich etabliert hat, sollte das Wachstum jedoch wieder anziehen und die Pflanze sollte beginnen, kräftiger zu wachsen.

Wurzelprüfung vor dem Umtopfen

Überprüfe die Wurzeln regelmäßig auf Anzeichen von Fäulnis oder Krankheiten. Gesunde Wurzeln sind in der Regel weiß oder hellbraun. Wenn du jedoch braune, matschige oder faulige Wurzeln entdeckst, sollten diese sofort entfernt werden, um zu verhindern, dass sich die Probleme auf den Rest der Pflanze ausbreiten.

Dirks Tipp Wenn du das Mikrobiom deines Living Soil maximal schützen möchtest, kannst du die Samen direkt in den endgültigen Topf setzen. Dabei solltest du ein handgroßes Loch in den Boden graben und dort Anzuchterde ohne Nährstoffe reinlegen, worin der Samen keimen kann. 

zwei Stofftoepfe

Das optimale Zuhause für deine Pflanzen.

Der Propot Stofftopf wurde aus strapazierfähigen PET-Fasern hergestellt und ist perfekt für alle Pflanzen im Garten, aber auch für das Indoor Growing in Growboxen geeignet. Dieser nachhaltige Stofftopf zeichnen sich durch seinen quadratischen Boden und klimaregulierende Eigenschaften aus. Wenn du diesen Stofftöpf verwendest, hast du eine geringere Wahrscheinlichkeit der Bildung von Ringwurzeln und die gute Durchlüftung ist perfekt für das empfindliche Wurzelsystem. Nach Gebrauch kannst du den Propot Stofftöpf wieder zusammen falten und platzsparend zu lagern.

Ein Mensch mit Mütze singt, daneben stehen Stofftoepfe

Das Umtopfen ist ein wichtiger Schritt für das gesunde Wachstum deiner Pflanzen. Achte darauf, den richtigen Zeitpunkt, das passende Substrat, und die richtige Topfgröße zu wählen und sei vorsichtig beim Umgang mit den Wurzeln. Richtiges Gießen und der Schutz vor Stress sind entscheidend, um die Pflanze gut durch den Umtopfprozess zu bringen. Wenn du diese Faktoren beachtest, wirst du eine gesunde, kräftige Pflanze erhalten, die optimal wachsen kann. Viel Erfolg beim Umtopfen und maximale Erträge für deinen nächsten Grow!

FAQ: 


Kann ich auch ohne Umtopfen arbeiten, also den Samen gleich zu Beginn in einen großen Topf setzen?
Ja, du kannst den Samen direkt in einen größeren Topf setzen, ohne umtopfen zu müssen, aber es erfordert eine genauere Beobachtung der Pflanze und ihrer Bedürfnisse, besonders in den ersten Wochen. Wenn du den richtigen Topf wählst und die Pflanze richtig pflegst (insbesondere beim Gießen), kann diese Methode durchaus erfolgreich sein. Es gibt jedoch immer noch Risiken, insbesondere in Bezug auf Staunässe und Nährstoffungleichgewichte, die du im Auge behalten solltest.


Ich möchte living soil praktizieren und am Ende 22 Liter Töpfe nehmen. Sollte ich dreimal umtopfen, oder nur zweimal?
Wenn dein Ziel ist, Living Soil zu nutzen und deine Pflanzen in 22-Liter-Töpfen zu ziehen, ist es am besten, den Umtopfvorgang auf zwei Schritte zu reduzieren. Dies minimiert den Stress für die Pflanze und schützt das Mikrobiom des Bodens. Wenn du das Mikrobiom deines Living Soil maximal schützen möchtest, kannst du die Pflanze direkt in den endgültigen Topf setzen, sobald sie aus dem Keimlingstadium heraus ist oder du gehst noch einen Schritt weiter und setzt den Samen direkt in den endgültigen Topf. Dabei gilt zu beachten, dass die Samen in eine kleine Zone im Topf gelegt werden sollten, in der keine Nährstoffe vorhanden sind.

Sollte ich Autoflower-Pflanzen umtopfen?

Es ist in der Regel besser, Autoflower-Pflanzen nicht umzupflanzen, um Stress zu vermeiden und das natürliche Wachstum zu fördern. Wenn du dennoch umtopfen musst, tue es früh im Wachstum und sei besonders vorsichtig, um die Wurzeln nicht zu beschädigen

VORTEILE/NACHTEILE

Vorteile:

  • Fördert gesundes Wurzelwachstum: Durch den Wechsel in einen größeren Topf haben die Wurzeln mehr Platz, um sich auszubreiten und Nährstoffe effizienter aufzunehmen.
  • Verhindert Staunässe: Frische Erde und ein größerer Topf verbessern die Drainage, wodurch die Pflanze weniger anfällig für Wurzelfäule wird.
  • Optimale Nährstoffversorgung: Neue Erde enthält frische Nährstoffe, die das Wachstum unterstützen.
  • Verbessert das Gesamtwachstum: Größerer Wurzelraum fördert eine kräftigere Pflanze und höhere Erträge.
  • “Handling” wird verbessert: kleinere Töpfe lassen sich leichter hin- und hertragen oder drehen.

Nachteile:

  • Stress für die Pflanze: Der Vorgang kann die Pflanze belasten und zu Wachstumsverzögerungen führen, wenn die Wurzeln beschädigt werden.
  • Erhöhte Infektionsgefahr: Unsachgemäßes Umtopfen kann die Wurzeln verletzen, was das Risiko von Pilz- oder Bakterienbefall erhöht.
  • Arbeitsaufwand: Umtopfen erfordert Zeit und Sorgfalt, besonders wenn mehrere Pflanzen betroffen sind.
  • Kosten für neues Substrat und Töpfe: Regelmäßiges Umtopfen erfordert den Kauf von frischer Erde und größeren Töpfen, was zusätzliche Ausgaben verursacht.

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