Viele Grower sind früh in der Saison mit Botrytis konfrontiert, da das Pflanzenmaterial dicht in Plug-and-Line-Trays gepackt, verschifft und unter Bedingungen gelagert wird, die die Entwicklung dieser Pflanzen-Krankheit begünstigen können. Botrytis (Botrytis cinerea) ist ein Pilz, der als Grauschimmel bekannt ist. Es handelt sich um eine weit verbreitete Pflanzenkrankheit, die insbesondere in feuchten Umgebungen auftritt und eine Vielzahl von Pflanzen befallen kann, und die eine frische Ernte innerhalb von wenigen Tagen unbrauchbar machen kann. Im folgenden Beitrag beschreiben wir, warum Hygiene in deiner Growbox so wichtig ist und was du tun kannst, um den Grauschimmelbefall deiner Blüten nach Möglichkeit zu verhindern.
WIE ENTSTEHT BOTRYTIS?
Botrytis kann im Gewächshaus auf Pflanzenresten unter Bänken sowie auf aktiv wachsendem Pflanzengewebe bestehen bleiben, weshalb Hygiene und Aufklärung bei der Bekämpfung dieser Krankheit von entscheidender Bedeutung sind. Das Erscheinungsbild von Botrytis-Symptomen kann aufgrund mehrerer Faktoren variieren, darunter der Ort an der Pflanze, an dem sie auftritt, und die aktuellen Umweltbedingungen. Dieser Pilz kann sich unter feuchten Bedingungen und bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius leicht ausbreiten. Botrytis befällt häufig Pflanzen, indem er Sporen in die Luft freisetzt, die dann auf die Pflanzenoberflächen gelangen und sich dort festsetzen. Sobald die Bedingungen für das Wachstum des Pilzes geeignet sind, beginnt er, sich auf den Pflanzen zu vermehren und schädliche Auswirkungen zu verursachen, insbesondere auf Blüten und Knospen.
WIE SIEHT BOTRYTIS AUS?
Die Symptome reichen von Blattflecken und Stängelkrebs bis hin zur Blütenblattfäule. Wenn der Krankheitserreger wächst, entwickeln sich flockige graue Sporen, die schließlich in den betroffenen Pflanzenbereich eindringen und zu Fäulnis führen.
WIE KANN ICH BOTRYTIS VERHINDERN?
Der Umgang mit Botrytis muss durch die Umgebung im Gewächshaus angegangen werden. Sorge zunächst für eine ausreichende Luftzirkulation, um die relative Luftfeuchtigkeit in deiner Growbox zu reduzieren. Lasse zwischen den Pflanzen so viel Platz wie wirtschaftlich möglich. Wenn es draußen regnet oder neblig ist, halte die Growbox geschlossen und sorge für etwas Wärme. Stelle die Thermostate bei feuchtem Wetter so ein, dass die Heizung gelegentlich die ganze Nacht über läuft. Die Hygiene in der Growbox ist von entscheidender Bedeutung um Botrytis zu bekämpfen. Regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren der Oberflächen verhindert die Ausbreitung und sorgfältiges Entfernen von abgestorbenen Blättern und Pflanzenresten sind gute Mittel um den Pilz unter Kontrolle zu halten. Auch das Arbeiten mit Einmalhandschuhen, sowie der Zeitpunkt der Bewässerung, sollten nach Möglichkeit eingehalten werden.
ZU WELCHEM ZEITPUNKT SOLLTE ICH MEINE PFLANZEN GIESSEN?
Grower sollten die Bewässerung auf die Morgenstunden beschränken, um tagsüber ausreichend Trocknungszeit zu ermöglichen. Horizontalluftstrom-Ventilatoren (HAF) mischen die Luft effektiv, was dazu beiträgt, Taschen mit hoher Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, die sich im Pflanzendach und im Produktionsraum bilden, und so die Gefahr von Kondensation weiter zu reduzieren. Die zeitnahe Entfernung und Entsorgung infizierten Gewebes aus dem Gewächshaus trägt ebenfalls dazu bei, den Krankheitsdruck zu verringern.
IN WELCHER UMGEBUNG FÜHLT SICH BOTRYTIS WOHL?
Der Botrytis-Pilz (Botrytis cinerea) fühlt sich bei kühlen Temperaturen zwischen 15°C und 25°C am wohlsten und kann sich auch bei höheren Temperaturen bis zu etwa 30°C sowie einer Luftfeuchtigkeit von 80 % entwickeln. Schon nach zwei bis drei Stunden Blattnässe können die Sporen keimen und in gesundes Pflanzengewebe eindringen. Überschüssiger Stickstoff kann das Pflanzengewebe anfälliger für Blattkrankheiten machen, das bedeutet, man sollte sicherzustellen, dass den Pflanzen keine höheren Mengen Dünger verabreicht werden, als es für ein ideales Wachstum erforderlich ist.
WAS KANN ICH TUN WENN MEINE PFLANZEN VON BOTRYTIS BEFALLEN SIND?
Aktuelle Untersuchungen und Rückmeldungen von Züchtern haben gezeigt, dass Blattsprays mit Calciumchlorid-Dihydrat dazu beitragen, Botrytis-Ausbrüche zu verringern, indem sie die Calciumkonzentration im Gewebe und in den Blüten erhöhen. Kalzium bindet nicht nur an Pektin und bildet Ca-Pektat, das für die Stärkung der Zellwände wichtig ist, sondern hat auch einen direkten Einfluss auf das Hyphenwachstum von Botrytis.
Wenn du diese Tipps in deiner Growbox und bei der Lagerung beachtest, hält sich der gefürchtete Botrytis-Pilz in Grenzen und wenn es dennoch einmal passiert, dass eine Blüte im Inneren Bereich Schimmelsporen aufweist, gehe lieber auf Nummer sicher und vernichte die betroffenen Blüten großzügig und reinige die betroffenen Bereiche gründlich. Wir wünschen dir eine erfolgreiche Ernte und maximal schimmelfreie Blüten bei deinem nächsten Grow!