DIY-Tropfbewässerung selber bauen

In meinen ersten Jahren als Hobbygärtner bewässerte ich meine Pflanzen, noch mit der Hand. Diese einfache Methode half mir, den individuellen Wasserbedarf zu verstehen, doch mit der Zeit suchte ich nach effizienteren Bewässerungsmethoden.

Die Antwort fand ich in einem selbstgebauten Tropfbewässerungssystem. Es erwies sich als ideal, um Wasser zu sparen und Pflanzen wie Brokkoli gezielt zu versorgen. Diese Umstellung ermöglichte es mir, die Bewässerung zu von mehr Pflanzrn zu automatisieren und den Ertrag zu zu erhöhen, ohne zusätzliche Zeit zu investieren.

Von der Gießkanne zum Tropfersystem

Der Wendepunkt kam, als die Zahl meiner Pflanzen vierzig erreichte. Die Bewässerung von Hand nahm einen beträchtlichen Teil meines Tages in Anspruch, insbesondere während der Blütephase meiner Pflanzen, die täglich bewässert werden mussten. Automatische Bewässerungssysteme hatte ich anfangs wegen der Kosten und der Komplexität nicht in Betracht gezogen. Obwohl ich Ebbe-Flut-Systeme, Nutrient Film Technique (NFT) und aeroponische Systeme in Betracht gezogen hatte, hatte ich eine gewisse Vorliebe für meine Töpfe, vielleicht wegen ihrer Einfachheit und Austauschbarkeit.

Als ich in ein neues Haus zog, dass mit drei großen beheizten Gewächshäusern ausgestattet war, war ich begeistert von der Aussicht, meinen Garten zu vergrößern. Ich wusste jedoch, dass ich es mir nicht leisten konnte, meine gesamten Morgen- und Abendstunden mit der Pflege von drei Gewächshäusern zu verbringen. Zu dieser Zeit schlug mir ein Gärtnerkollege vor, ein Tropfsystem einzubauen.

Trotz meiner anfänglichen Befürchtungen über Leckagen und Wasserverschwendung, erwiesen sich Tropfsysteme als Segen. Sie bieten eine kostengünstige und unkomplizierte Möglichkeit, die Bewässerung zu automatisieren und die manuelle Arbeit erheblich zu reduzieren. Das System besteht im Wesentlichen aus einem Nährstofftank, Rohrleitungen, einer Pumpe mit Zeitschaltuhr. Ich wünschte nur, ich hätte es früher in Betracht schon so gemacht!

Links ist ein Gärtner der ein Tropfbewässerungssystem baut und rechts ein fertiges System.

So baust du dein Tropfsystem selbst:

Im Grunde geht es bei einem Tropfsystem darum, ein Nährlösung aus einem Tank über ein Rohrnetz zu den Pflanzen zu transportieren, ähnlich wie bei einem Straßennetz in Städten und Dörfern.

Hier sind einige erste Schritte, bevor du ein Tropfersystem einrichtest:

  1. Stelle alle Töpfe im Gewächshaus oder im Anbauraum auf.

  2. Messe die Fläche und erstelle einen Grundrissplan.

  3. Berechne die Menge der benötigten Rohrleitungen, Tropfer, Bögen und T-Stücke anhand deiner Zeichnung.

  4. Ermittle die Anschlussdurchmesser der Pumpe und welche Leistung für die Göße des Systems passt. Beachte auch den Höhenunterschied, der überwunden werden muss.

Ansätz zur Erstellung von einen DIY-Tropfersystemen 

Es gibt eine weit verbreitete Möglichkeiten um ein DIY-Tropfersystem zu bauen: Die Loch-Methode: Bei dieser Methode werden mit einem speziellen Locher Löcher in die Schläuche für den Tropfer gestanzt. Darin können dünnere Schläuche befestigt werden, die wiederum direkt zur Pflanze das Wasser leiten.

Zu den weiteren Komponenten, die für das Tropfsystem benötigt werden, gehören ein Nährstofftank , eine Zeitschaltuhr die du nach Minuten und Sekunden einstellen kannst.

Für jedes Tropfsystem brauchst du etwas, um das ablaufende Wasser aus deinen Töpfen aufzufangen. Wenn möglich, empfiehlt sich ein schräger Tisch, damit das Wasser in den Nährstofftank zurückfließen kann. Alternativ kannst du große Schalen verwenden, um mehrere Pflanzen unterzubringen. 

Tipps zur Anwengung

Hier sind einige Tipps für die Verwendung eines Tropfsystems:

  • Vermeide Überwässerung

  • Verwende ein Rückschlagventil, um ein Nachtropfen beim Abschalten der Pumpe zu verhindern.

  • Verwende einen Filter, um ein Verstopfen der Tropfer und Schläuche zu verhindern.

  • Spare nicht an der Pumpe, denn sie ist für dein System unerlässlich.

  • Achte darauf, dass der Nährstofftank nicht höher als die Pflanzentöpfe steht, um einen Siphoneffekt zu vermeiden. Das könnte um Auslaufen, des gesamten Tankinhaltes führen, solbald die Pumpe einmal angeht.

  • Verwende einstellbare Tropfer, um sicherzustellen, dass alle Pflanzen die gleiche Menge Wasser erhalten.

  • Teste dein System gründlich, bevor du es für längere Zeit unbeaufsichtigt lässt.

Professionelles DIY-Tropfsystem im Garten

Die Schläuche und Einzelteile, die du benötigst, um dein Tropfsystem zusammenzustellen, hängen stark vom der Verteilung der Töpfe auf der Pflanzfläche ab. Die meisten Tropfer-Systeme benötigen jedoch alle die folgenden grundlegenden Teile:

  • Verteilerschläuche (Häufig PE-Rohre)
  • Winkelstücke - Dieses geniale Stück Kunststoff ermöglicht es dir, deine Rohre um Ecken zu verlegen.
  • T-Stück - Ideal für die Verzweigung Ihres Wasserflusses in zwei Richtungen.
  • Endstop - damit das Wasser nicht direkt auf den Boden gepumpt wird!

PE-Rohre, Winkel und Verteiler eine Tropfbewässerungssystems

Für jedes Tropfsystem ist es wichtig, das abfließende Wasser aufzufangen. Ideal wäre ein schräger Tisch für deine Pflanzen, sodass das Wasser zurück in den Nährstofftank fließen kann (rezirkulierendes System). Du kannst es auch in einen Abwassertank leiten, falls du die Lösung nicht wiederverwenden möchtest. Diese Methode ist zwar optimal, aber nicht immer umsetzbar, vor allem wenn der Raum zu niedrig ist.

Du kannst in deinem örtlichen Growshop große schwarze Pflanzschalen aus Kunststoff kaufen, die perfekt in deine Growbox passen. Wenn du die Zeit, in der die Pumpe eingeschaltet ist, richtig einteilst, kannst du sicherstellen, dass so wenig Wasser wie möglich abläuft und die Pflanzen nicht auf einer schrägen Fläche stehen müssen. Wenn du das Drainagewasser in einen separaten Tank auffängst, kannst du so nur „frische“ Nährlösung zuführen. pH- und EC-Werte bleiben so auch länger konstant im Nährstofftank (Drain-to-Waste).

10 Dinge die du vermeiden solltest

  1. Stelle deine Pumpe NICHT so ein, dass sie mehr als nötig läuft! Deine Pflanzen werden überleben, ohne dass du die armen Kerle alle paar Stunden ertränkst!

  2. Verwende ein Rückschlag-/Siphonventil, damit das Tropfen wirklich aufhört, wenn die Pumpe abschaltet!

  3. Verwende einen Wasserfilter, um Partikel aus deinem Nährstofftank aufzufangen, bevor du deine Tropfer verstopfst. 

  4. Verwende eine Tasse mit heißem Wasser, um die Schläuche aufzuweichen, bevor du sie auf T-Stücke, Krümmer usw. montierst.  Das macht das Leben viel einfacher!

  5. Versuche NICHT, Geld zu sparen, indem du eine billige Pumpe ohne genügend Pumpleistung kaufst. Die Pumpe ist das "Herz" deines Systems und das Überleben deiner Pflanzen hängt von ihr ab!

  6. Stelle deinen Nährstofftank NICHT höher als deine Pflanzentöpfe. Du könntest einen Siphon-Effekt erzeugen, so dass das Wasser weiterläuft, wenn deine Pumpe abschaltet!

  7. Achte darauf, dass alle Tropfer und Bewässerungsschläuche fest Verbunden sind. Verwende ein Silikondichtmittel, um unerwünschte Lecks zu vermeiden.

  8. Kaufe einstellbare Tropfer. Mit ihnen kannst du die Durchflussmenge an jedem Tropfer verändern und so sicherstellen, dass alle Pflanzen gleich viel Wasser erhalten. (Möglicherweise stellst du fest, dass Pflanzen, die näher an der Pumpe stehen, einen höheren Druck und damit mehr Wasser erhalten - du könntest die Dinge ausgleichen, indem du bei diesen Tropfern die Durchflussmenge verkleinerst und die weiter entfernten mehr aufdrehst). Beachte den Druck mit den deine Ventiele arbeiten und richte danach, welche Pumpe du benötigst.

  9. Teste dein System, bevor du es für längere Zeit alleine lässt.  Stelle dir vor, du kommst nach Hause und stellst fest, dass du vergessen hast, deine Pumpe an die Rohrleitungen anzuschließen.  Solch ein kleines Versehen kann für eine Menge durstiger Pflanzen sorgen!

  10. Achte darauf, dass der Nährstofftank, den du verwendest, genug Lösung enthält, um deine Pflanzen bis zu deiner Rückkehr zu versorgen! Im Zweifelsfall kannst du zwei oder mehr Tanks verwenden und einen Siphon aus 2 Bögen und einem kleinen Stück Rohr herstellen.  (Der Trick beim Siphonieren ist, sicherzustellen, dass die gesamte Luft aus dem Siphonrohr entfernt wurde).

Grow Produkte

Bitte melde dich an, um einen Kommentar zu schreiben.