So baust du Monsterpflanzen richtig an!

Lass uns draußen biologisch Monsterpflanzen anbauen! 

Growexperte Eike erklärt, wie man Monsterpflanzen anbaut.

Es ist Frühling – perfekt, um als Stadtgrower unter der Sonne eine Vielfalt an einjährigen Pflanzen zu züchten. Wir träumen von üppigem Brokkoli, der fast seinen eigenen Smoothie macht. Jetzt geht's darum, unseren Balkon in ein Dschungelcamp für starke Pflanzen zu verwandeln.

Wähle für deinen Balkon Pflanzen mit viel Wachstumspotential. Sie werden viel Sonne und Schutz vor schlechtem Wetter brauchen. Mit nährstoffreichem Boden und Bio-Dünger kannst du bald prächtige Pflanzen erwarten, für deren Ernte du vielleicht eine Leiter brauchst. Viel Spaß beim Klettern!

Traditionell starten Grower*innen ihre Pflanzen aus Samen und ziehen sie ab Mai in einem Gewächshaus auf einem hellen Fensterbrett hoch, bevor sie Anfang Juni ins Freie umziehen - abhängig davon, wo du lebst! Viele Grower, die das ganze Jahr über gerne Pflanzen drinnen anbauen, nutzen jedoch ihre Indoor-Einrichtung, um draußen ein wenig die Regeln zu brechen! Mit Hilfe von Grower Lampen, Geduld, Planung und großen Töpfen verlängern diese Anbauer die vegetative Saison. Sie verwenden andere spezielle Techniken, um "Monsterpflanzen" zu schaffen, die ihre wildesten Träume übertreffen!

Tipps, wie du es machen kannst

1. Der Frühe Vogel

Zwischen Februar und März herum solltest du den Samen in die Anzuchterde stecken. Dabei ist auf hohe Luftfeuchtigkeit und konstante Temeraturen zwichen 25 und 28°C achten. Samen haben in der Regel eine höhere natürliche Vitalität als Stecklinge und Grower berichten, dass Samenpflanzen sich am stärksten Entwickeln können. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die große Pfahlwurzel welche tief in den Boden wächst - ideal für den Outdoor-Anbau! Die Faustregel hierbei ist, etwa zwei bis drei Monate vor den Einheiligen (15.5.) anzufangen. Du kannst die Pflanzen 18 Stunden pro Tag unter Licht wachsen lassen, jedoch werden bei Pflanzen die für den Outddorbereich gedacht sind, 15 Stunden bevorzugt. Dadurch sparst du nicht nur Stromkosten, sondern es ist auch eine gute Möglichkeit deinen Indoor-Vegetationszyklus mit dem Lichtzyklus draußen, am geschätzten Outdoor-Pflanzdatum abzustimmen.

Zum Beispiel gibt es am 1. Juni in Nordkalifornien 14,75 Stunden Licht.) Also versuche, deine Pflanzen mit 15 Stunden Licht wachsen zu lasssen. Wenn du in Kanada lebst, sind die Tage länger, also sollte es gut funktionieren, wenn du 18 Stunden lang beleuchtest.

Verwende hochwertige Blumenerde mit organischem Kompost. Kokosfaser-Erde-Mischungen eignen sich hervorragend für viele Pflanzenarten. Einige Monsterpflanzengrower legen eine flache Schicht (etwa 3 cm) Tonkugeln in den Topf bevor sie Erde einfüllen, um die Entwässerung zu erleichtern. Vergiss nicht, deine Jungpflanzen in kleinen Töpfen zu beginnen und dich allmählich nach oben zu arbeiten. Ein oder zwei Umtopfungen können erforderlich sein, bevor sie überhaupt das Freie gesehen haben!

Lange vegetieren lassen ist Vorraussetzung

Das Ziel des Monsterpflanzen-Spiels ist es, deine Pflanzen im lange vegetativen Zustand zu halten. Für photoperiodensensible Pflanzen, die lange Nächte zum Blühen benötigen, ist dies einfach. Halte die Belichtungsdauer einfach bei 15-18 Stunden pro Tag. Wenn du Pflanzen anbaust, die nicht empfindlich auf die Photoperiode reagieren, wie Paprika, entferne die Blütenkrone, wenn sie sich nicht von selbst abwerfen und alle anderen Blüten, bevor sie sich zu Früchten entwickeln. Dadurch wird sichergestellt, dass die Pflanze ihre Energie weiterhin in das vegetative Wachstum anstatt in Blüte und Fruchtbildung lenkt.

Ein weiterer Tipp für Paprika

Achte darauf, die nächtlichen Temperaturen hoch zu halten, 25°C (77°F), da kältere nächtliche Temperaturen ein weiterer Auslöser für die Fruchtbildung bei Paprika sind.

Bewässerung und Düngung

Wässere wenig und oft! Am besten verwendest du ein Tröpfchenbewässerungssystem, um den ganzen Tag über konstant zu bewässern. Denke daran, dass deine Pflanzen mehr Wasser (und Nährstoffe) benötigen, je größer sie werden. Nach drei oder vier Wochen kannst du zusätzlich eine Nährlösung (reich an Stickstoff, essentiell für das vegetative Wachstum!) zugeben. Achte besonders darauf, wenn etablierte Blätter etwas blasser grün werden (versuche, es nicht so weit kommen zu lassen!). Wenn du zusätzliche organische Düngemittel verwendest, achte darauf, genug zu gießen, um etwas Abfluss aus deinen Töpfen zu erzeugen, da dies dazu beiträgt, den Boden gut auszuspülen.

Handbewässerung der Jungpflanzen mit einer Gießkanne

Beschneiden!

Jeder Trieb deiner Pflanze repräsentiert das Ernte-Potenzial. Während du drinnen am Vegetationswachstum arbeitest, kontrolliere das vertikale Wachstum deiner Pflanzen und maximiere dieTriebanzahl! Fange an zu beschneiden! Ziel sind buschförmige Pflanzen mit einer Höhe zwischen 80 und 100cm - gedrungene Pflanzen lassen sich drinnen einfacher beleuchten als größere Exemplare. Schneide regelmäßig die Wachstumsspitze ab (beginnend mit der obersten Wachstumsspitze). Du wirst feststellen, dass, wenn du eine Wachstumsspitze abschneidest, zwei oder mehrere neue Spitzen nachwachsen werden.

Abhärten

Es ist nun Mitte-Ende Mai und du hast eine Pflanze, die zwei oder drei Monate lang gewachsen ist, während die regulären Outdoor-Grower gerade erst anfangen, ihre Samen zu pflanzen - hah! Aber sei nicht zu selbstgefällig. Du musst zuerst ein großes Problem überwinden. Ja, du hast eine glückliche, gesund aussehende, gut entwickelte Pflanze drinnen. Aber wenn du sie direkt nach draußen verlegst, wirst du auf Probleme stoßen! Du hast deine Pflanzen drinnen verwöhnt. Du musst einen Prozess namens "Abhärten" durchlaufen. Warte auf wirklich sonnige Tage und bewege deine Pflanzen von ihrem Indoor-Paradies an einen geschützten und sonnigen Ort im Freien für eine Stunde oder so. Erhöhe allmählich über eine Woche hinweg die Zeit, die sie im Freien verbringen (wenn das Wetter es zulässt!). Dadurch wird der Schock durch die weniger nachsichtige Außenumgebung minimiert.

Größer ist besser

Wenn du dich dafür entscheidest, deine Pflanzen im Freien in einem Behälter anzubauen, wähle den größtmöglichen Behälter, den du bekommen kannst! Manche Menschen haben die Möglichkeit, 750 Liter-Töpfe zu verwenden, während andere nur einen 40 Liter-Behälter haben. Was auch immer deine Optionen sind, größer ist fast immer besser für einjährige Outdoor-Pflanzen über die gesamte Saison hinweg. Versuche auch, den Boden des Behälters mit ein paar Zentimetern Tonkugeln auszulegen, um die Entwässerung zu unterstützen. Wir können da immer auf unsere Stofftöpfe verweisen.

Vergiss den Komposttee nicht! 

Verwende während der gesamten Blüte deiner Pflanzen einen hochwertigen Komposttee. Er ist sehr kostengünstig und mit der Zeit wirst du mehr Erfahrung in der Nährstoffversorgung deiner Pflanzen sammeln! Komposttee hilft auch dabei, dass deine Pflanzen Nährstoffe effizienter aufnehmen und den Zuckergehalt deiner Ernte erhöhen.

Weitere Tipps für Monsterpflanzen;

  1. Beschaffe die richtige Genetik. Wähle Sorten mit bekannter lokaler Geschichte. Es ist nicht nötig, das Rad neu zu erfinden, wenn jemand anderes bereits herausgefunden hat, was in deiner Nachbarschaft oder deinem Bundesstaat am besten ist. Lokales Wissen hilft viel weiter.

  2. Wenn du einen guten Standort hast, grabe das größtmögliche Loch. 1 Kubikmeter, 2 Kubikmeter, 3 Kubikmeter usw. Je mehr, desto besser! Deine Anstrengungen werden im Herbst reich belohnt.

  3. Große Pflanzen, die 2 bis 4 Meter hoch sind, können bis zu vierzig Liter Wasser pro Tag benötigen! Eine gute Faustregel ist mindestens 10 Liter,- pro Tag, pro Meter.

  4. Volle Sonne. So viel wie möglich! Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ist der Goldstandard.

  5. Morgensonne ist großartig! Es ist wie der Espresso, der dich morgens aufweckt!

  6. Wenn du keinen guten Boden an deinen Standort hast, verwende einen großen Behälter. Ein 750-Liter-Behälter gilt als groß. Buddel diesen ein und denke an ein ausreichd großen Gießrand.

  7. Stütze frühzeitig und regelmäßig. Gute Stützwahl sind Bambus, Metallzaunpfostenoder Bewehrungsstahl.

  8. Binde die Pflanzen mit Kabelbindern, Draht oder Schnur an den Stützen fest. Nicht zu fest binden.

  9. Düngen, düngen, düngen, düngen, düngen, düngen, düngen, düngen.

  10. Verwende in den letzten Wochen (sogar einen Monat) vor der Ernte nur noch klares Wasser.

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