Warum Topping den Ertrag steigert

Eike erklärt wie man mit "Topping" den Ertrag steigert

Topping der Pflanzenspitze wird seit jeher angewendet und ist eine gute Möglichkeit, das Pflanzendach gleichmäßig in die Breite wachsen zu lassen und damit eine bessere Lichtverteilung zu erreichen.
Dadurch wird der verfügbare Platz in der Growbox bestmöglich ausgenutzt, der Ertrag wird gesteigert und man erhält eine Vielzahl an kompakteren Pflanzenspitzen.
Wenn man die oberste Spitze gekappt hat, wachsen an gleicher Stelle zwei bis vier neue Spitzen, die in einem Ranknetz praktisch zurecht gebogen werden können. Am Ende spart man Geld, Platz und Ressourcen, und darf sich auf mehr Blüten freuen.

TOPPING: EINE ERGIEBIGE TRAININGSMETHODE

Welche Dinge beim Topping zu beachten sind und was man lieber vermeiden sollte, erfährst du in dem folgenden Beitrag.

Sollte man sich zum ersten Mal für das Topping entscheiden, erfordert es vor dem ersten Schnitt ein wenig Überwindung. Die Pflanze wird nach ca. zwei bis drei Wochen Wachstum beschnitten und zu diesem Zeitpunkt hat sie in der Regel ein gesundes, filigranes Aussehen und man könnte sich die Frage stellen, ob das jetzt wirklich gut sein kann, dort einfach die schöne Spitze abzuschneiden. 

Bild von einer getoppten PflanzenspitzeMan sollte immer sterilisiertes Werkzeug für das Topping benutzen, um unerwünschte Pilze oder Pflanzenkrankheiten zu vermeiden.

WAS SIND TRAININGSMETHODEN?

Das Toppen einer Pflanze  ist eine von mehreren Trainingsmethoden, die untereinander kombiniert werden können. Low-Stress-Training, Sea of Green, Screen of Green oder Supercropping sind einige Methoden, mit denen das Wachstum der Pflanze gesteuert und der Ertrag erhöht werden kann. In natürlicher Umgebung wandert die Sonne in Form eines Halbkreises über die Pflanzen hinweg und daher wachsen sie ähnlich wie ein Tannenbaum. Damit steht den unteren Zweigen und der Pflanzenspitze eine gleichmäßige Lichtmenge zur Verfügung. Im Gegensatz dazu hängt die Lampe im Innenraum, statisch über den Pflanzen und wandert nicht um die Pflanzen herum. Mit topping kann man das Wachstum der Pflanzenform an die Gegebenheiten seiner Growbox anpassen und damit eine ähnlich gleichmäßige Lichteffizienz wie im Freien erreichen. 

ZU WELCHEM ZEITPUNKT TOPPING ANWENDEN?

Die Pflanze benötigt nach dem Beschneiden der Spitze ca. eine Woche Erholungszeit. Das Umstellen der Lichtzeit von 18 auf 12 Stunden, und damit der Einleitung der Blüte, bedeutet für die Pflanze Stress. Daher ist es nicht ratsam direkt vor der Blüte die Spitzen abzuschneiden. Die Pflanze wird ausschliesslich in der Wachstumsphase beschnitten oder wenn die Pflanze 4-6 “Nodien” entwickelt hat. Zu diesem Zeitpunkt sind die Wurzeln weit genug entwickelt um mit dem Stress, den das Beschneiden in der Pflanze auslöst, umzugehen. “Nodien” sind die Abschnitte zwischen den Verzweigungen des Hauptstammes, an denen Blätter, Seitentriebe und Blütenstände wachsen. Es ist durchaus möglich 1-3 mal die Spitze oder auch die Seitentriebe zu toppen, jedoch verlängert sich dadurch die Wachstumsphase, weil man den Pflanzen jedes mal Zeit zum Erholen geben sollte. 

REGULÄR ODER AUTOMATICS?

Topping sollte nur bei regulären oder feminisierten Pflanzen durchgeführt werden, denn diese sind im Gegensatz zu Automatik-Pflanzen besser geeignet. Automatik-Pflanzen gehen nach einer kurzen Wachstumsphase (in der Regel 2-3 Wochen) automatisch, also ohne die Reduzierung der Lichtzeit, in die Blüte über. Die Pflanze hätte hierbei zu wenig Zeit, sich vom Beschneiden zu erholen und  am Ende würde man in der Ertragsmenge eher enttäuscht sein.

WELCHE SORTE EIGNET SICH ZUM TOPPEN?

Es ist ratsam, sich vor dem Toppen über die spezifischen Anforderungen der Sorte zu informieren, da einige besser darauf ansprechen als andere. Ein Vorteil vom Beschneiden ist, dass du verschiedene Sorten nebeneinander anbauen kannst, da sie sich nach dem Schnitt allesamt in die Breite orientieren und damit ein gleichmäßiges Blätterdach heranwächst. Saatguthersteller informieren in der Regel über die spezifischen Anforderungen einer Sorte, sodass man dort vorher nachlesen kann, ob sie für das Topping geeignet ist.

Das apikale Wachstum des Haupttriebes, also das Wachsen des Stammes in die Höhe, wird mit dem Topping unterbrochen und die Pflanzen wachsen von nun an in die Breite, anstatt in die Höhe. Innerhalb der nächsten Wochen können sie sehr praktisch in das vorgesehene Ranknetz-Viereck einsortiert werden. 

Ein weiterer Vorteil dieser Technik ist, dass die Pflanzen nach dem Einleiten der Blüte in der sog. “Streckphase” regelrecht in die Höhe schießen, ihre Größe verdoppeln und es ohne Beschneiden passieren kann, dass sie durch Platzmangel in der Growbox zu nah an die Lampe heranwachsen würden. Nach dem Beschneiden fließt die gesamte Energie in die neuen Triebe, die dann bequem zur Seite gebogen werden können und das Höhenwachstum der Pflanze wird eingedämmt. Eine gute Faustregel zum Abstand der Lampe zum Blätterdach beträgt konstante 30 cm.

Bild mit Ranknetz, gefüllt mit Pflanzenspitzen, von oben und von der Seite abgebildetJedes Viereck vom Ranknetz sollte am Ende mit mdst. einer Pflanzenspitze gefüllt sein, sodass der Raum unter der Lampe optimal ausgefüllt ist.

"FIMMING" ODER "TOPPING"; WAS IST DER UNTERSCHIED?

Wenn man an seinen Pflanzen zum ersten mal die Topping-Methode anwendet und versehentlich ewas daneben schneidet, haben sich findige Grower dazu eine Formulierung ausgedacht, die sich “Fimming” (Fuck, I missed) nennt, und im Grunde genommen das gleiche wie Topping ist. Der Unterschied besteht darin, dass man den Schnitt etwas weiter oben ansetzt, sodass mehrere Stengelreste am Hauptstamm der Pflanze übrig bleiben. Damit erreicht man unter Umständen mehrere neue Triebe, als es beim Topping der Fall ist. Im Grunde genommen kann man bei beiden Techniken nicht viel falsch machen.

Beim Topping sowie beim Fimming wird das anschließende Wachstum vom Blätterdach gefördert und die Ertragssteigerung wird um ein Vielfaches höher sein. Die Pflanze wird von nun an die ganze Energie in die oberen Triebe legen und die Blätter und Zweige, die unterhalb des Blätterdachs wachsen, können bewusst vernachlässigt oder abgeschnitten werden. Dort wachsen in der Regel nur die Popcorn-artigen Spitzen und dadurch, dass das Blätterdach nun langsam zuwächst, kommt irgendwann kein Licht mehr unten an. Das Abschneiden der unteren Zweige kann bis auf die Spitze getrieben werden, sodass die Pflanze der Form eines Lollies ähnelt und daher wird der Vorgang auch “Lollipopping” genannt. 

WIE SCHNEIDET MAN DIE PFLANZENSPITZE?

Den eigentlichen Schnitt setzt man in einem 45 Grad Winkel, ca. zwei bis drei Zentimeter unterhalb der Spitze oder ca.1 Zentimeter überhalb des letzten Knotens an. Als Knoten bezeichnet man die Stelle, an der die Blätter aus dem Hauptstamm herauswachsen. Man sollte das Werkzeug vorher sterilisieren und kann dafür eine einfache Schere oder Ernteschere o.ä. benutzen, hauptsache man nutzt eine scharfe, sterilisierte Klinge. Durch mehrfaches Topping, in Kombination mit anderen Trainingstechniken wie Supercropping oder Low-Stress-Training, kann man seine Erträge noch weiter erhöhen.

Nun sollte dem Topping deiner Pflanzen nichts mehr im Wege stehen und wir wünschen dir viel Spass beim Maximieren deiner Erträge.

Bild von einem gleichmässigen Pflanzendach
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