Wie gießt man am besten? Grundlagen erklärt.

Du möchtest lernen, wie du am besten deine Pflanzen bewässerst? In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du deine Pflanzen richtig gießt, ohne zu viel oder zu wenig Wasser zu geben. Wir erklären die wichtigsten Techniken und Aspekte des Handgießens, die für das optimale Wachstum entscheidend sind.

Bewässerung ist mehr als nur Wasser geben. Es geht darum, die richtige Menge zum richtigen Zeitpunkt zu geben und den spezifischen Bedarf jeder Pflanze zu berücksichtigen. Lerne, wie du Anzeichen von Wassermangel oder -überschuss erkennst und deinen Bewässerungszyklus entsprechend anpasst.

Die Bedeutung des Wassers beim Gießen für gesunde Pflanzen 

  1. Wasser macht je nach Gewebetyp 50 bis 90 Prozent einer Pflanze aus. Vitale Pflanzenzellen sind reich an Wasser, was zu steifen, aufrechten Stielen und einem ausgedehnten Blattwerk führt.

  2. Wasser ist lebenswichtig für die Photosynthese, den Prozess der Umwandlung von Licht in Kohlenhydrate. Darüber hinaus ermöglicht es die Lösung und Verteilung von Nährstoffen in der gesamten Pflanze und wirkt als wesentliches Lösungsmittel in allen pflanzenbasierten chemischen Reaktionen.

  3. Die Menge an verfügbarem Wasser im Medium um die Pflanzenwurzeln, bestimmt maßgeblich das gelingen deines Grow's. Ein längere Periode von einigen Tagen, kann deinen gesammten Garten vertrocknen lassen. Also immer ausreichend gießen!

Handbewässerung mit Gießkanne, zeigt präzise Wasserzufuhr für optimales Pflanzenwachstum.

Richtig gießen: Risiken von zu viel und zu wenig Wasser

  1. Eine Überversorgung mit Wasser ist häufiger als eine Unterversorgung und führt zur Saturation des Bodens (Wasserüberschuss), sowie zur Verdrängung von Sauerstoff aus den Bodenporen. Da Sauerstoff für die Wurzelatmung unerlässlich ist, können mit Wasser gesättigte Böden die Aufnahme von Nährstoffen behindern. Das wiederum kann zu Nährstoffmangel und zum Welken der Pflanze führen.

  2. Unterversorgung mit Wasser hingegen, kann Wassermangelstress verursachen. Pflanze reagiert darauf mit geschlossenen Stomata (kein Gasaustausch), verlangsamter Photosynthese und gehemmtem Wachstum. Wenn eine Pflanze den Punkt der permanenten Welke erreicht, wird sie nicht wieder zum Leben erweckt werden können.

Die komplexen Dynamiken der Wasserbewegung 

  1. Die Wasserbewegung durch ein Wachstumsmedium beinhaltet mehrere Kräfte. Das Schwerkraftpotential treibt die Abwärtsbewegung an, aber das Matrixpotential (die Anziehungskraft von Wasser auf Bodenpartikel) und das osmotische Potenzial (im Zusammenhang mit dem Salzgehalt im Medium) spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

  2. Die Kräfte der Adhäsion (Anziehung von Wasser an Partikeloberflächen) und der Kohäsion (Anziehung von Wasser an sich selbst) sind entscheidend, um das Verhalten des Wassers im Boden zu verstehen.

  3. Bei Sättigung sind die Poren des Mediums mit Wasser gefüllt, wobei Schwerkraftkräfte und Kohäsionswasser vorherrschen. Wenn die Schwerkraft überschüssiges Wasser abführt, erreicht das Medium die Feldkapazität - den Punkt, an dem das Matrixpotential die Schwerkraftkräfte übersteigt und optimale Wachstumsbedingungen für Pflanzen entstehen.

Warum beim Gießen nicht alles Wasser der Pflanze hilft

  1. Selbst wenn sich etwas Wasser im Medium befindet, kann es aufgrund der Haftkraft für Pflanzenwurzeln unzugänglich werden, was es schwierig macht, Feuchtigkeit aufzunehmen.

  2. An einem bestimmten Punkt wird Wasser im Medium hygroskopisch, also so stark von Partikeln angezogen, dass es nur durch Trocknen des Mediums in einem Ofen entfernt werden kann.

  3. Die kapillare Wirkung, bei der Wasser aufgrund feiner Poren seitwärts und aufwärts im Medium bewegt werden kann, ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Wasserbewegung.

Die Balance finden: Die richtige Bewässerung

Das Finden der richtigen Bewässerungsbalance ist entscheidend für starke und gesunde Pflanzen. Zu viel Wasser kann die Sauerstoffaufnahme der Wurzeln behindern, während zu wenig Wasser zu Trockenstress führt. Eine Schlüsseltechnik ist das Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts im Boden vor jeder Bewässerung. Verwende deine Finger oder ein Feuchtigkeitsmessgerät, um sicherzustellen, dass die obere Erdschicht leicht trocken ist. Außerdem kannst du den gesamten Topf auch hochheben und ein Gewühlt dafür entwickeln, wie viel Wasser sich noch im Topf befindet.

Tipp von Eike:

Am besten hebst du den Topf einmal hoch, wenn nur trockene Erde drin ist und einmal, wenn der Topf vollkommen durchnässt ist. Ein gutes Gewicht nach einer Gießung ist dan ca. 30-40% unterhalt des Maximalgewichtes. Die nächste Gießung steht dann 30-40% vor erreichen des Minimalgewichtes.

Achte auch auf eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Experimentiere mit verschiedenen Bewässerungsmethoden und passe sie an deine Pflanzen und ihre spezifischen Bedürfnisse an. Indem du auf die Signale deiner Pflanzen achtest und entsprechend reagierst, wirst du ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte fördern.

Optimale Bewässerung für unsere Lieblingspflanzen: Ein Schlüssel zum Erfolg

In diesem Abschnitt lernst du, wie du Über- und Unterwässerung erkennst und korrigierst, sowie die Bedeutung der Wasserqualität.

Überwässerung erkennen und vermeiden

Eine überwässerte Pflanze zeigt oft hängende Blätter, die sich selbst zusammenrollen können. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sie zu viel Wasser erhalten hat. Die Blätter wirken dabei prall gefüllt und fest.

Unterwässerung identifizieren und beheben

Bei Unterwässerung werden die Blätter schlaff, brüchig und verlieren ihren Glanz. Das Medium um die Wurzeln herum fühlt sich trocken an. Es ist wichtig, das Gießintervall so anzupassen, dass der oberste Bodenbereich zwischen den Gießvorgängen leicht austrocknen kann.

Denk daran, dass jede Pflanze individuelle Bedürfnisse hat und das Gießen sollte immer entsprechend angepasst werden.

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